Nichts.
"Nichts!", jammere ich. Alles durchgelesen, was da ist, und die Beschreibung der Neuerscheinungen in der Zeitung reizt mich nicht im Geringsten. Ich war Samstag nacht sogar auf dem Rückweg vom Essen mit der I. und dem S. zum Bus noch bei Dussmann und habe da beim Durchschlendern auch nichts gefunden. Es ist aber auch nicht einfach. Ich interessiere mich nicht für "radikale" Schilderungen von irgendwas oder für Bücher, die einen "ganz neuen Ton" treffen. Das Humorig-Launige allerdings liegt mir auch nicht.
Ich will grundsätzlich nie wissen, wer wen umgebracht hat, und ich interessiere mich ganz ausgesprochen nicht für gesellschaftliche Randgruppen. Ich mag mich nur mit wirklichen Problemen auseinandersetzen wie Haarausfall oder Langeweile oder die Frage, ob man jemanden lieben kann, der nackt komisch aussieht.
Das letzte Buch, das ich ungelesen weggeworfen habe, war von Dietmar Dath. Das letzte Buch, das ich gelobt habe, war gestern abend gegenüber dem liebenswürdigen J. die Autobiographie von Christopher Hitchens. Zuletzt - mit zehn Jahren Abstand - zweimal gelesen habe ich Wilhelm Speyers "Charlott etwas verrückt".
Nun ist mein Nachttisch leer. Mir ist langweilig. Helfen Sie mir.