Egal
Ich weiß nicht, sage ich und betrachte eingehend das Innere derjenigen Hand, in der ich nicht den Hörer halte. Ich weiß nicht, wiederhole ich, ob das eigentlich normal ist, wenn man sich dermaßen egal wird, so gleichgültig, wie einem sonst nicht einmal die Leute in der Bahn sind oder die dicke Frau, die an der Warschauer Straße Zeitungen verkauft.
Zumindest so ein gewisses Grundinteresse, sage ich, sollte man doch für sich aufbringen, auch wenn man selbst und alles, was damit zusammenhängt, nicht so besonders aufregend sein sollte, und ohnehin so gut wie jeder weiß, was nun die nächsten fünfzig Jahre passiert, es sei denn, es kommt etwas dazwischen, und wie es dann weitergeht, weiß man auch.
Selbstverständlich ist einem auch bewusst, dass die Gleichgültigkeit und die Gleichförmigkeit direkt und unmittelbar miteinander in Verbindung stehen, und man möglicherweise ein etwas interessanteres Dasein fristen würde, wäre es einem nicht gar so schnurz. Möglicherweise wäre es sogar denkbar, statt dieses Lebens ein ganz anderes Leben zu führen, aber wozu man das machen sollte, und ob man etwas mehr Teilnahme dafür aufbringen könnte, ist auch nicht klar, und so belässt man es dabei, liegt also auf dem Bett, Samstags um viertel nach drei, verabredet sich für die nächste Woche - egal wo, such du aus - und schaut den Schatten der Vögel hinter dem grünen Vorhang nach, nichts vermissend, wunschlos, und einfach nur da wie irgendein Gegenstand, ein Hinweisschild auf einen Ort, den es nicht gibt, eine beim Umzug am Straßenrand vergessene Kiste, irgendetwas Beiläufiges, das man vergisst, sobald man es gesehen hat, und vielleicht schon währenddessen.
wie immer lassen sie mich drei Minuten, vielleicht auch länger, in der Atemlosigkeit zurück, Frau Modeste *knicks
Es gibt Momente in denen ich mich wunschlos fühle.
Einfach für mich, den Alltag abschütteln und in der Stille und Ruhe mein Ich suchen.
Dabei irgendwelchen Wünschen nachzuhängen, würde diese Weile nur stören. Und oft hat man dabei genug zu tun, mit der Vergangenheit zurecht zu kommen.
Und gerade deshalb, die Hoffnung stirbt zuletzt!