Die Auflösung der Bulgurpfanne
Leider, leider verschlechtert sich die Ernährungslage im Haushalt meiner lieben Freundin C. derart deutlich und rapide, dass ich die Wohnung in der Sredzkistraße inzwischen nur noch sehr satt aufsuchen kann. Trauriger Scheitelpunkt dieses kulinarischen Niedergangs stellte die Gemüse-Bulgurpfanne von letzter Woche dar, nach deren teilweisem Verzehr ich mich mitten in der Nacht gezwungen sah, daheim noch einmal den Herd anzuschmeißen.
Über die Ursache dieses dramatischen Absinkens habe wohl nicht nur ich ergebnislos gerätselt. Nachdem sich auch T.´s Annahme, das Land Brandenburg habe in dramatischer Weise die Richtergehälter gekürzt, als unzutreffend erwies, schien einiges für die Annahme zu sprechen, C. habe durch eine Infektion den Geschmackssinn eingebüßt.
All unser Mutmaßen, oh liebe Freunde, hat sich aber als völlig unzutreffend herausgestellt. Meilenweit von der Wahrheit im Dunkeln stochernd gestehe ich nach einem längeren Gespräch mit C. den Bankrott meiner Menschenkenntnis:
C. macht eine heimliche Diät.
Unter gewöhnlichen Umständen hätte das nähere menschliche Umfeld der C. vermutlich nie im Leben von diesem Vorhaben erfahren. Indes ging es der C. nicht darum, den M., den T. oder mich von des Pudels Kern abzulenken. Opfer der Täuschung ist vielmehr der Lebensgefährte der C., der von einer Gewichtsabnahme nichts hören will. Hört der Lebensgefährte „Diät“, so steigen vor seinem inneren Auge Bilder von anorektischen Amazonen auf, die mit knochigen Fingern Salatblätter zerreißen.
Lange überstieg der Unwille des Gefährten die Abnahmewilligkeit der C. Passte eine Jeans nicht mehr, kaufte die C. eine neue. Hielt ein Bekleidungsunternehmen keine Kleidung mehr in C.´s Größe bereit, so kaufte sie woanders, und so gingen die Jahre ins Land.
Bei Größe 42 wurde es der C. mulmig. Vorsichtig sprach sie den Lebensgefährten an. Der Lebensgefährte strich der C. zärtlich über die Oberschenkel, fasste sie um die Taille und bestritt jede Notwendigkeit.
Als auch Größe 42 eng zu werden drohte, ergriff C. eine wilde Entschlossenheit. Sie sagte dem Gefährten gar nichts. An einem Samstagnachmittag bei Dussmann schlich sie sich einige Minuten von der Seite des stöbernden Gefährten und kaufte in aller Hast ein Buch, welchem die gewichtsreduzierenden Leserin Rezepte entnehmen kann, welche angeblich gleichermaßen wohlschmeckend wie nährwertarm sein sollen. Noch am selben Abend begann die C. mit der Zubereitung.
Damit der Gefährte nicht abnimmt, kocht die C. stets die doppelte Menge und lädt dem Gefährten größere Mengen auf den Teller. Bisher hat er laut C. noch nichts bemerkt.
„Das kann ich mir kaum vorstellen.“, sage ich der C. und denke an das Bulgurzeug. „Dem ist doch eh gleich, was auf dem Teller liegt.“, gibt mir die C. fröhlich zurück.
Abgenommen hat sie übrigens noch nichts.
Über die Ursache dieses dramatischen Absinkens habe wohl nicht nur ich ergebnislos gerätselt. Nachdem sich auch T.´s Annahme, das Land Brandenburg habe in dramatischer Weise die Richtergehälter gekürzt, als unzutreffend erwies, schien einiges für die Annahme zu sprechen, C. habe durch eine Infektion den Geschmackssinn eingebüßt.
All unser Mutmaßen, oh liebe Freunde, hat sich aber als völlig unzutreffend herausgestellt. Meilenweit von der Wahrheit im Dunkeln stochernd gestehe ich nach einem längeren Gespräch mit C. den Bankrott meiner Menschenkenntnis:
C. macht eine heimliche Diät.
Unter gewöhnlichen Umständen hätte das nähere menschliche Umfeld der C. vermutlich nie im Leben von diesem Vorhaben erfahren. Indes ging es der C. nicht darum, den M., den T. oder mich von des Pudels Kern abzulenken. Opfer der Täuschung ist vielmehr der Lebensgefährte der C., der von einer Gewichtsabnahme nichts hören will. Hört der Lebensgefährte „Diät“, so steigen vor seinem inneren Auge Bilder von anorektischen Amazonen auf, die mit knochigen Fingern Salatblätter zerreißen.
Lange überstieg der Unwille des Gefährten die Abnahmewilligkeit der C. Passte eine Jeans nicht mehr, kaufte die C. eine neue. Hielt ein Bekleidungsunternehmen keine Kleidung mehr in C.´s Größe bereit, so kaufte sie woanders, und so gingen die Jahre ins Land.
Bei Größe 42 wurde es der C. mulmig. Vorsichtig sprach sie den Lebensgefährten an. Der Lebensgefährte strich der C. zärtlich über die Oberschenkel, fasste sie um die Taille und bestritt jede Notwendigkeit.
Als auch Größe 42 eng zu werden drohte, ergriff C. eine wilde Entschlossenheit. Sie sagte dem Gefährten gar nichts. An einem Samstagnachmittag bei Dussmann schlich sie sich einige Minuten von der Seite des stöbernden Gefährten und kaufte in aller Hast ein Buch, welchem die gewichtsreduzierenden Leserin Rezepte entnehmen kann, welche angeblich gleichermaßen wohlschmeckend wie nährwertarm sein sollen. Noch am selben Abend begann die C. mit der Zubereitung.
Damit der Gefährte nicht abnimmt, kocht die C. stets die doppelte Menge und lädt dem Gefährten größere Mengen auf den Teller. Bisher hat er laut C. noch nichts bemerkt.
„Das kann ich mir kaum vorstellen.“, sage ich der C. und denke an das Bulgurzeug. „Dem ist doch eh gleich, was auf dem Teller liegt.“, gibt mir die C. fröhlich zurück.
Abgenommen hat sie übrigens noch nichts.
von: Modeste Schublade: Datum: 15. Feb. 2005, 16:13 Uhr