Schlüssel
"Modeste,", sagt die Mitbewohnerhin, und ich schleiche mich leise aus dem Saal. "Hast du den Briefkastenschlüssel mitgenommen?" - Oje, denke ich, und versuche mich zu erinnern, wo der eine und einzige Schlüssel sich befinden mag. "Ich rufe dich zurück!", zische ich, und husche wieder u meinem Platz.
Ein paar Stunden später steht zumindest fest, dass sich in meinem bescheidenen Reisegepäck kein Schlüssel befindet. Der Orte daheim, wo jener sich befinden könnte, sind derweilen Legion. Hostentaschen? Handtaschen? Möglicherweise sogar irgendein Etui? - Die Anfragen der Mitbewohnerhin werden zunehmend nervös, denn wichtige Post wird erwartet. "J. kümmert sich drum.", verspreche ich, und teile dem geschätzten ehemaligen Gefährten, dem besten Kenner meiner Häuslichkeit das Problem mit. Er werde sich kümmern, verspricht der Geschätzte. Aufatmend vergesse ich Schlüssel und Mitbewohnerin und starre von meinem Platz aus abwechselnd auf die Referenten wie auf die geradezu beängstigend naturbelassene Umwelt. Meine Naturliebe, so fällt mir auf, hält sich offenbar in engen Grenzen.
"Dein Schlüssel ist nicht da.", summt spät am Abend das Telephon. Verdammt, denke ich. Mag der geschätzte ehemalige Gefährte auch nicht in jeden denkbaren Aufenthaltsort kleiner Gegenstände vorgedrungen sein - Orte, die er nicht kennt, entziehen sich vermutlich auch meinem Erinnerungsvermögen.
Ein paar hundert Kilometer entfernt vom Ende der Welt füllt sich gerade ein weißer Briefkasten mit ungeheuerlichen Mengen Papier, wichtigen Dokumenten, und der kleine, keine zwei Centimeter lange Schlüssel wird heute Nacht wohl meine Träume beherrschen.
Ein paar Stunden später steht zumindest fest, dass sich in meinem bescheidenen Reisegepäck kein Schlüssel befindet. Der Orte daheim, wo jener sich befinden könnte, sind derweilen Legion. Hostentaschen? Handtaschen? Möglicherweise sogar irgendein Etui? - Die Anfragen der Mitbewohnerhin werden zunehmend nervös, denn wichtige Post wird erwartet. "J. kümmert sich drum.", verspreche ich, und teile dem geschätzten ehemaligen Gefährten, dem besten Kenner meiner Häuslichkeit das Problem mit. Er werde sich kümmern, verspricht der Geschätzte. Aufatmend vergesse ich Schlüssel und Mitbewohnerin und starre von meinem Platz aus abwechselnd auf die Referenten wie auf die geradezu beängstigend naturbelassene Umwelt. Meine Naturliebe, so fällt mir auf, hält sich offenbar in engen Grenzen.
"Dein Schlüssel ist nicht da.", summt spät am Abend das Telephon. Verdammt, denke ich. Mag der geschätzte ehemalige Gefährte auch nicht in jeden denkbaren Aufenthaltsort kleiner Gegenstände vorgedrungen sein - Orte, die er nicht kennt, entziehen sich vermutlich auch meinem Erinnerungsvermögen.
Ein paar hundert Kilometer entfernt vom Ende der Welt füllt sich gerade ein weißer Briefkasten mit ungeheuerlichen Mengen Papier, wichtigen Dokumenten, und der kleine, keine zwei Centimeter lange Schlüssel wird heute Nacht wohl meine Träume beherrschen.
von: Modeste Schublade: Datum: 7. Jun. 2005, 20:13 Uhr
Sowas können auch nur Frauen bringen ...
Das hätte dem kleinen Schlüssel gar nicht weh getan. So muß jetzt das Schloß am Briefkasten oder der Kasten leiden. Das ist soooo gemein.