Sonntag, 16. Mai 2010

Berlin Zombie (2)

(Teil 1 hier)

Dem J. ist keine Reaktion zu entlocken. Stoisch fährt er am Funkturm vorbei, lässt das ICC links liegen und schlägt einen weiten Bogen um den S-Bahnhof Westend. Im Radio singt Belinda Carlisle, I get weak, und ich sehe im Vorüberfahren sehr klein und verloren zwei Männer auf die S-Bahn warten.

Natürlich, nehme ich den Faden wieder auf, habe keiner der Alkoholiker aus der dicken Margot ein Auto mit Navi. Die Zombies können ihn deswegen nichts anhaben, und außerdem gehen oder fahren Margots Stammgäste überall nur zusammen hin. Zombies aber sind bekanntlich feige, und so sitzen die Untoten zähnefletschend und machtlos im Unterholz, während die Säufer scheinbar ziellos durch den Forst spazieren. Hier findet einer den Haustürschlüssel des Verschwundenen, dort einer eine Packung L&M, und schließlich tritt ein Dicker mit Glatze und Jogginghose auf eine Hand.

Nicht abgerissen, abgebissen ist die Hand, ganz deutlich sieht man die Spuren der Zähne, und während sich der Dicke noch würgend ins dichte Gras übergibt, beginnt ein lauter Palaver über das wahrscheinliche Schicksal des Verschwundenen. Wilde Tiere werden verdächtigt, Außerirdische, Werwölfe, und schließlich schreit einer der Säufer auf: Zombies waren's. Die Untoten im Unterholz ziehen verstört die entfleischten Köpfe ein.

Zurück im wärmenden Halbdunkel der Dicken Margot nehmen die Vermutungen Form an. Jeder weiß etwas über Untote zu sagen, die mediale Aufklärungsarbeit gerade bedeutender privater Fernsehsender hat in dieser Beziehung ganze Arbeit geleistet, und insbesondere die Leidenschaft für Horrorfilme der Wirtin Margot selbst trägt nun reiche Frucht.

Den J. aber interessieren die Zombies noch immer nicht die Bohne. Die Seestraße entlang durch den Wedding fährt der geschätzte Gefährte Richtung Heimat, an der hell erleuchteten Großbaustelle des BND vorbei, und als ich fortfahre, ist noch immer nicht auszumachen, ob er überhaupt zuhört. Im Radio singt nun Michael Hutchence.

Die Zombies, erläutere ich die untoten Gegenmaßnahmen, rüsten ihrerseits natürlich auch auf. Sie formieren sich zu knochigen Schwadronen, umzingeln des Nachts die Kneipe Zur dicken Margot und rücken Meter für Meter näher an das heruntergekommene Haus mit der gekachelten Fassade heran. Schon hat die erste der lebenden Leichen das Schild erreicht, auf dem Margot ein Bier und ein Korn für € 2,50 anpreist, schauerlich leuchten die faulenden Glieder im Dunkeln, und nur wegen Radio Paradiso in voller Lautstärke hören die Trinker im Innern die Zombies nicht laut mit den Zähnen klappern und lachen.

Im Innern aber erinnert sich die dicke Margot an ein wirksames Mittel. Es habe mit Hühnern zu tun, verkündet sie schallend, ein Huhn müsse den Zombies entgegengeschleudert werden, ein lebendes Huhn am besten, aber notfalls tue es auch bereits totes Geflügel. Schließlich weiß jedermann, dass die Toten nichts mehr fürchten als Hühner. Inzwischen hat die Nachricht vom Angriff der Zombies das Innere der Kneipe erreicht. Starr vor Angst sind nun einige der Säufer, andere nehmen einen vorsichtshalber besonders tiefen Schluck vom guten Kupferberg Gold, und die dicke Margot verschwindet ziemlich lange im Keller. Entsetzliche Geräusche dringen durch die offenen Klappe nach unten, es quietscht und knarrt, es jault und klappert im Schankram, Zombie um Zombie quillt durch die geborstene Tür, und erst, als der erste der Säufer - der Dicke mit der Glatze - von einem Zombie gebissen wird (der linke Daumen ist ab und das Blut spritzt), kehrt Margot aus dem Keller wieder. In beiden Händen hält sie je einen Broiler. Tiefgekühlt seit 1988.

Entsetzt halten die Zombies inne und weichen zurück. Die Säufer sammeln sich um die dicke Margot, die Broiler glänzen hell im Schein der fettverschmierten Lampe, und geschützt durch die Aura der Hühner wandern alle Gäste, gefolgt von Margot selbst, aus der Kneipe heraus. Nur die Zombies bleiben im Raum.

Für einen Moment ist alles still. Die Zombies sind perplex. Mit dieser Wendung haben sie nicht gerechnet, einen leichten Sieg hat man sich in untoten Kreisen ausgerechnet, da fliegt auf einmal ein brennder Lappen quer durch den Raum in das Regal über der Theke. "Iiiiihhh", heult ein besonders hässlicher Zombie auf, aber schon splittert Glas, flaschenweise ergießt sich Doppelkorn über die Theke, fängt Feuer, und der erste Zombie steht in hellen Flammen.

Zombies kennen keine Solidarität. Kopflos rudert der Untote mit den brendenden Armen auf seinen Nachbarn zu. Der nächste Zombie brennt, dann noch einer, schließlich die ganze Versammlung, und von außen sehen die Gäste und Margot selbst das Haus in Flammen stehen. - "Dafür seid ihr mir was schuldig, Jungs.", röhrt die dicke Margot.

Der J. biegt nun ein. Am Weinbergspark vorbei entlang der Zionskirchstraße wird der J. langsamer, schaut aus nach einem der stets raren Parkplätze, bugsiert schließlich in eine fast zu schmale Lücke und wirft die Tür des Wagens hinter sich zu.

Über dem Fernsehturm hängt scharf und schmal der Mond in den Himmel wie ein frisch geschliffenes Messer.

Berlin Zombie (1)

Irgendwann schon ganz kurz vor Berlin lotst uns der Navi von der A 115 herunter auf immer schmalere Straßen. Es ist dunkel, kurz nach elf Samstagabend, und im Scheinwerferlicht wogt das üppige Grün der Bäume hin und her durch die Nacht. Außer uns ist niemand zu sehen. Irgendwo links von der Straße wuchert der Waldfriedhof Stahnsdorf, alle Wege führen ins Nichts, und schließlich befiehlt uns der Navi ohne Anlass noch Erklärung eine Kehrtwende um einen Kreisverkehr herum und führt uns zur A 115 zurück. Irgendwo hinter dem Wald flackert unstet und bläulich ein Licht, und ich starre in das undurchdringliche Schwarz unter den blattlosen Ästen eines alten, geborstenen Baums. Mir ist kalt.

"Weißt du,", sage ich erst wieder auf der Autobahn zum J., "vielleicht war es gar kein Datenverarbeitungsfehler." Der J. nickt unkonzentriert und schaut auf die Fahrbahn. "Vielleicht waren es Zombies.", mutmaße ich.

Möglicherweise, entwickele ich den Gedanken weiter, ist es hochbegabten Untoten gelungen, im Bunde mit den Gewalten der Unterwelt Navigationssysteme zu manipulieren. Vielfach sind vielleicht schon in den letzten Monaten Autofahrer rund um Berlin von den Autobahnen weggelockt worden in entlegene Gegenden der Stadt. In heruntergekommenen Hinterhöfen der östlichen Vororte etwa, auch gern in den entvölkerten Dörfern rund um die Stadt, endeten dann die vermeintlich richtigen Routen, die tonlos-neutrale Frauenstimme aus dem Lautsprecher ging über in ein hämisches Heulen, und im Scheinwerferlicht erhoben sich zitternd die entfleischten Körper der Zombies.

"Oha.", äußert sich der geschätzte Gefährte durchaus eher verhalten, und ich fahre fort.

Dass bis heute nichts über diese Vorfälle in den Zeitungen steht, erläutere ich, sei an sich gar nicht erstaunlich. Im Regelfall nämlich bemächtigen sich die Zombies einsamer, verwahrlost aussehender Gestalten, hoffnungsloser Reisende etwa in schmutzigen, ehemals weißen, steinalten VW Golf, trauriger Männer mit heruntergezogenen Mundwinkeln, die keiner vermisst, wenn ihr Wagen ohne Insasse irgendwo am Rand von Berlin gefunden wird. Der Alkoholiker X. habe sich mutmaßlich im Wald erhängt, wird die Polizei in ihre Akten schreiben, oder der depressive und gelegentlich verwirrte Y. sei beim Urinieren im Unterholz vom Wege abgekommen und erfroren, in einem der vielen brackigen Tümpel ertrunken oder schlicht eingeschlafen im herbstlichen Moder aus Blättern und Moos. Irgendwo in den schlechteren Vierteln der Stadt steht dann ein paar Wochen eine Wohnung leer, in einer schmierigen Kaffeemaschine schimmelt der Filter, ein Kanarienvogel fällt verhungert von der Stange, und irgendwann kommt ein Putztrupp, und jemand anders zieht ein.

"Und deswegen haben die Zombies uns wieder weggeschickt?", fragt der J. kurz nach und fährt ohne weitere Reaktion auf die Avus. "Genau!", nicke ich: Zu zweit. Schon schlecht. Im Mietwagen. Noch schlechter. Schließlich will auch ein Zombie keinen Ärger mit der Polizei, und so ist die einzige Chance, den gefräßigen Toten das Handwerk zu legen, abseits der Staatsgewalt zu verorten. Beispielsweise, so fahre ich fort, in einer dieser filzigen Kneipen der Peripherie, von denen bei Qype oder in den Stadtmagazinen nicht einmal abgeraten wird, und die "Zapfhahn" heißen oder "Uwes kleiner Keller" oder ebenso schlicht wie sachfremd "Garage". In dieser Kneipe - nennen wir sie "Zur dicken Margot" - ist das gesamte Mobiliar aus einem dunkelbraunen Eichenfurnier noch aus sehr alten Vor-Wendezeiten, auf dem Boden liegt eine dünne, bier- und schmutzgetränkte Auslegeware, und auch die 15 bis 20 Gäste, die von der Wirtin (der dicken Margot nämlich) ihr Bier samt Korn entgegennehmen, sind durchaus von gestern: Ehemalige wegen Rückenschmerzen frühpensionierte Postboten stelle ich mir vor. Arbeitslose Lastenträger. Boten einer untergegangenen Bürokratie, die nun beraubt ihrer bescheidenen Ämter, verlassen von ihren Frauen und vergessen von dem Rest der Welt ihre Renten in Bier und Bockwurst umsetzen.

Bei 15 bis 20 Stammgästen fällt das Verschwinden eines einzelnen Gastes schon irgendwann auf, und so würden, stelle ich mir vor, die frühpensionierten Alkoholiker der dicken Margot irgendwann auf die Suche gehen, wenn einer ein paar Tage oder Wochen nicht käme. Die drei, vier denkbaren Aufenthaltsorte des verschwundenen Zechkumpans wären schnell abgeklappert, und nur wenige Tage später stünde der Suchtrupp am Fundort des leeren Wagens des Verschwundenen. Möglicherweise fände dann einer die Blutspur.

Die Polizei hört solchen Gestalten natürlich gar nicht zu. Die Berliner Polizei schneidet schon ganz anderen Leute rüde das Wort ab, eine Horde übelriechender Säufer bräuchte da gar nicht anzukommen, und so würden sich die Gäste der dicken Margot ohne die Unterstützung der Staatsgewalt aufmachen, bewaffnet mit nichts als ein bißchen Gartengerät und ein paar Flaschen Doppelkorn.

(Morgen suchen sie weiter.)

Sonntag, 9. Mai 2010

Nicht mehr jung

Nein, sage ich. Das ist es gar nicht. Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich nicht anders aus als vor drei Jahren oder fünf. Wenn ich durch die Stadt laufe, werde ich meistens noch geduzt. Es ist bei mir nicht wie bei anderen Leuten, die sich jung fühlen, aber alt aussehen. Es ist nicht einmal der Job. Ich habe auch keine Familie und habe alles vermieden, was schwer an einem hängt. All die Sorgen, die Verantwortung und die Pflichten. Das ist es nicht.

Es ist vielleicht die Überraschungslosigkeit der letzten Jahre, in der glatt und wie auf Schienen mein Dasein durch die Wochen und Monate läuft. Es sind die flachen Amplituden. Es ist, als ob mir Leben und Welt wie warmes Wachs um den Leib geflossen sind, um nun zu erkalten, zu erstarren und mich einzukapseln, bis ich mich nicht mehr bewegen kann und mich keiner mehr hört.

Es mag der graue Schleier sein, der zwischen mir und der Stadt durch die Straßen weht. Es mag sein, dass ich nur nicht sehe, wie die Welt mit mir lacht. Es kann wohl auch sein, dass ich nur nicht vertrage, dass alles gut läuft, und mich nicht mehr spüre, wenn die Welt die Krallen einzieht und schnurrt. Vielleicht bin ich einfach nicht gut in so einem lauwarmen Glück, doch wahrscheinlich sind es nicht nur die Umstände. Nicht nur, wie alles ist. Nicht der Job, nicht das Leben, nicht die wohltemperierte Liebe, die ausgewogenen Freundschaften, die sorgfältig gepflegten Beziehungen zur Familie daheim.

Wahrscheinlich ist es wirklich das Alter. Bestimmt ist es ein bißchen Abstumpfung, ein wenig Alles-schon-dagewesen, ein Verlust an Sprungkraft, an Vitalität, an Neugierde, an Leichtsinn: An etwas, was nicht wiederkommt. Ich bin nicht mehr jung. Das wird es sein.

Sonntag, 2. Mai 2010

Mai

Das Frühjahr festzuhalten: Diese erste, wärmenden Tage. Die Ausgelassenheit auf den Straßen, das Flimmern in den halb erst belaubten Bäumen. Die unfassbar zarten Blätter.

Den ganzen Tag zu lächeln, und die Welt lacht zurück. Die Grenzenlosigkeit der Nächte, in denen man auf und davon gehen könnte, wenn man nur wollte, und das Versprechen, der Sommer werde diesmal reiche Ernte bringen, das man Jahr für Jahr glaubt, weil man muss.

Von der Liebe im Sterben

Feridun Zaimoglu, Liebesbrand

Die Liebe kommt über Zaimoglus Helden David wie ein Hieb: Verletzt liegt der deutschtürkische ehemalige Banker aus Kiel nach einem Busunglück in der Türkei auf der Straße, als eine junge, schöne Frau mit einem auffälligen Ring erste Hilfe leistet und ihn tränkt. David verliebt sich nicht: David fällt in Liebe.


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Dienstag, 27. April 2010

Niemals wäre

"Ganz gut", sage ich Schwesterchen, und lasse mir von ihrem Urlaub erzählen. Es scheint schön zu sein, dort am Meer, sonnig, und Schwesterchen schickt mir ein Photo aufs Handy, auf dem sie hinter einer riesigen Sonnenbrille versteckt lacht, dass die Zähne blitzen.

Unverschämt gesund sieht Schwesterchen aus, so schlank, wie ich niemals sein werde, und so lebendig, wie ich mich nicht einmal fühle, wenn ich keinen Heuschnupfen habe. Von Herzen beneide ich Schwesterchen um diese ungeheurliche Vitalität und schaue aus dem Fenster meines Büros über den Teil von Mitte, der nicht so besonders posh ausschaut, sondern eigentlich nur ein bißchen abgewrackt und schäbig. Auf meinem Tisch liegen rund zehn Kilo Papier.

"Du musst ans Meer!", empfiehlt Schwesterchen und erzählt irgendetwas Belangloses über Delphine und Surfer, und ich schaue dem kleinen, länglichen Rechteck beim Auf- und Abtauchen zu, das anzeigt, dass mir jemand E-Mails geschrieben hat und auf Antwort wartet. Mir läuft die Nase. Dann lege ich auf.

Ans Meer würde auch ich gern fahren, male ich mir die Wellen aus und das Salz und die Endlosigkeit des Himmels. Delphine brauche ich nicht, aber Sonne wäre schön, Gelächter im Hintergrund, klirrendes Eis in Gläsern und lachen würde auch ich, eine Sonnenbrille würde ich tragen, aber so lachen wie Schwesterchen würde ich nie, nie wäre ich so lebendig, so strahlend, so ganz und gar dem Augenblick anheim gegeben und wehend im warmen Wind wie Fahnen in leuchtenden Farben.

Mittwoch, 21. April 2010

Geimpft

Vor zwei Wochen gehe ich also zum Arzt. Ich gehe nicht gern zum Arzt, ich warte ungern, ich ziehe mich sogar vor Ärzten ungern aus, und ich höre den Müttern des Prenzlauer Berges ungern zu, die in Massen in den Wartezimmern der Umgebung herumsitzen und Geschichten über ihr Leben mit Kind erzählen, die meistens entweder langweilig klingen oder ganz, ganz schlimm.

Schließlich bin ich dran. „Sind sie eigentlich geimpft?“, fragt der Arzt irgendwann so en passant, und ich schüttele den Kopf. Bin ich nicht. Meine Mutter fand Impfungen aus irgendwelchen Gründen verwerflich, und was ich mir nicht von selbst einfing, das kann ich also jeden Moment bekommen.

Der Arzt runzelt die Stirn. Seinen Ausführungen entnehme ich, Impfungen seien wichtig, vor allem Röteln, aber auch Masern, Keuchhusten und Kinderlähmung, Tetanus sowieso, und von der Schwester bekomme ich ein Rezept in die Hand gedrückt und einen Terminzettel dazu. 20.04.2010 steht auf dem Zettel.

Gestern gehe ich also schon wieder zum Arzt. Wieder sitzen im Wartezimmer ungezählte Prenzlmütter, wieder warte ich in einem hässlichen, schwarzen Kunstledersessel und blättere gelangweilt in Zeitschriften herum, und schließlich ruft man mich herein. Es geht schnell: Eine Spritze in den linken Arm, eine in den rechten. Dann kann ich gehen.

Abends aber fängt mein rechter Arm an zu pochen. Ich gehe ins Bad. Der linke Arm sieht vollkommen normal aus, das schon, aber rechts spannt die Haut, der Arm wird dick, rot ,und wenn ich den Arm hebe, fühlt es sich irgendwie merkwürdig an. Alles nicht optimal. Besorgt gehe ich schlafen.

Heute Morgen stelle ich mich wieder vor den Spiegel. Inzwischen sieht mein Arm aus, als habe irgendwer ein Hühnerei in meinem Arm verstaut. Das Anziehe ist nicht ganz einfach, das Strickoberteil scheuert, und schließlich ziehe ich etwas ärmelloses an und eine ganz, ganz leichte Jacke. Dann fahre ich los. Im Büro betaste ich vorsichtig mit der linken Hand den Arm. Es scheint noch etwas dicker geworden zu sein, und ich google „Arm geplatzt nach Impfung“ und „Impfung gefährlich?“. Meine impfkritische Mutter scheint recht zu behalten.

Gegen Nachmittag dann wird mein Arm zunehmend unbeweglich. Hebe ich den Arm an, erreiche ich maximal eine Ellenbogenhöhe kurz unter dem Brustkorb. Ein Versuch, durch Dehnung meine übliche Beweglichkeit wiederherzustellen, scheitert. Abends fahre ich ganz, ganz vorsichtig heim.

Zu Hause wickele ich den Arm vorsichtig in ein nasses Tuch. „Sei bloß nicht wehleidig!“, befehle ich meinem Spiegelbild und mache eine entschlossene Miene. „Das tut gar nicht weh.“, sage ich laut. Dann gehe ich zu Bett. „Keine gute Idee.“, versichere ich der Katze, und die Katze maunzt, als habe sie das immer gewusst, nicht anders (man muss es zugeben) als meine Mutter.



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